Klima und Energie Modellregion Bezirk Perg

Die Klima und Energie Modellregion Bezirk Perg ist ein Zusammenschluss von 14 Gemeinden, mit dem Ziel die Energiewende in der Region gemeinsam mit der Bevölkerung voranzutreiben um eine nachhaltige, leistbare und lebenswerte (Energie-)Zukunft für alle BewohnerInnen in der Region sicherzustellen. Um diese Transformation zu ermöglichen, werden öffentlichkeitswirksame Maßnahmen sowie konkrete Projekte und Vorhaben in den Bereichen Energie und Umwelt sowie Klimawandel und Klimawandelanpassung für die Bevölkerung bzw. gemeinsam mit der Bevölkerung umgesetzt, mit dem Ziel die Bevölkerung zu informieren und zu sensibilisieren, die Sinnhaftigkeit und Machbarkeit zu demonstrieren und das Bewusstsein in der Region für diese Themen sowie die Bereitschaft zur Mitwirkung bzw. Nachahmung zu erhöhen.

Die teilnehmenden Gemeinden

Die Ziele

Eines der wichtigsten Themen ist es, die Klima und Energie Modellregion als zentrale Anlaufstelle für Energiethemen jeglicher Art („Info-Drehscheibe“ KEM Büro) für die Gemeinde, aber auch für die Bevölkerung (z. B. Förderangebote, Beratungen,…) zu etablieren und damit sowohl Gemeinden als auch die Bevölkerung bei nachhaltigen Projekten aktiv zu unterstützen.

Um die Sichtbarkeit der KEM Bezirk Perg mit ihren Schwerpunkten und Projekten sicherzustellen und diese möglichst rasch in der Bevölkerung zu verankern, sind diverse Aktivitäten geplant (z. B. Informationsveranstaltungen bzw. regelmäßige Sprechtage in den Gemeinden,…).

Weitere Ziele sind:

  • Aufbau einer (in der KEM standardisierten) Energiebuchhaltung für Gemeinden, die aber auch privaten Haushalten und Betrieben die Möglichkeit bietet, sich zu beteiligen und ihre Daten auf Wunsch anonym oder nur für den eigenen Gebrauch einzuspielen.
  • Erhöhung der Sanierungsquote, im kommunalen Bereich durch Ausarbeitung eines Sanierungsplans für jede interessierte Gemeinde, im privaten und betrieblichen Bereich durch Bewusstseinsbildung und Beratungen
  • Erhöhung der Marktdiffusion der PV in den Gemeinden in allen Bereichen (kommunal, betrieblich, privat) durch Beratung, Demonstration der Machbarkeit, Best-Practise Beispielen und die Möglichkeit zur Beteiligung seitens der Bevölkerung. Die geplanten Maßnahmen sollen dazu führen, dass während der Umsetzungsphase PV-Anlagen mit einer Engpassleistung von mind. 1 MWp auf kommunalen Gebäuden und Anlagen sowie KEM-indizierte Bürgerbeteiligungsanlagen installiert wurden. In Summe sollen am Ende der Umsetzungsphase mind. 1.000 Wp an installierter PV-Leistung pro EinwohnerIn installiert sein.
  • Stärkung der Vorbildwirkung der Gemeinden durch Verankerung energetischer und ökologischer Mindeststandards in den Gemeinden, Umsetzung von Vorzeigeprojekten in den verschiedensten Bereichen (z. B. PV Bürgerbeteiligung, Energiegemeinschaften, nachhaltige Sanierung,…). Jede Gemeinde soll am Ende zumindest eine sichtbare Maßnahme umgesetzt haben.
  • Integration von Klimaschutz und Energiewende in den Schulalltag durch Umsetzung von Schulprojekten
  • Forcierung klimaverträglicher Mobilität durch Umsetzung von Leuchtturm- und Umsetzungsprojekten im Bereich der alternativen Mobilität.
  • Erarbeitung von Konzepten für Energiegemeinschaften sowie Umsetzung von Energiegemeinschaften in den Gemeinden
  • Erhöhung der Versorgungssicherheit durch lokale Maßnahme wie z. B. Umsetzung von Stromspeichern sowie Erarbeitung eines Blackout-Präventionskonzept für die Gemeinden
  • Raus aus Öl und Gas im kommunalen, betrieblichen und privaten Bereich durch kompetente Beratung; In der Umsetzungsphase soll dadurch der Anteil fossiler Heizsysteme weiter verringert werden

Die Maßnahmen

Um diese Ziele innerhalb der nächsten 2 Jahre zu erreichen, wurde ein Maßnahmenplan erarbeitet, der folgende Maßnahmen beinhaltet:

Maßnahme 1: Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung
Vorrangiges Ziel ist die öffentlichkeitswirksame Positionierung der KEM mit ihren Schwerpunkten und Projekten um deren Sichtbarkeit sicherzustellen und damit breit in der Bevölkerung zu verankern. Darüber hinaus soll die KEM als zentrale Anlaufstelle für Energiethemen jeglicher Art für die Gemeinde, aber auch für die Bevölkerung etabliert werden. Wichtig ist weiters, ein grundsätzliches Bewusstsein für den Klimawandel und die Energiewende bei den Menschen zu schaffen.

Maßnahme 2: Energiedatenerhebung
Ziel ist der Aufbau einer (in der KEM standardisierten) Energiebuchhaltung für alle 14 Gemeinden, die aber auch privaten Haushalten und Betrieben die Möglichkeit bietet, sich zu beteiligen und ihre Daten auf Wunsch anonym oder nur für den eigenen Gebrauch einzuspielen.

Maßnahme 3: Ökologische Sanierung + umweltverträglicher Neubau
Ziel ist es, einen Beitrag zur Verbesserung der Sanierungsrate in der Region zu leisten und die Umsetzung von energieeffizienten und nachhaltigen Bauprojekten in der Region langfristig zu verankern. Mit den gesetzten Inhalten soll eine Senkung der allgemeinen Energiekennzahl und damit des Energieverbrauchs im öffentlichen und privaten Bereich erzielt werden.

Maßnahme 4: Sonnenenergie für Alle
Vorrangiges Ziel ist es die Marktdiffusion der PV in den Gemeinden in allen Bereichen durch Beratung, Demonstration der Machbarkeit, Best-Practise Beispiele und die Möglichkeit zur Bürgerbeteiligung deutlich zu erhöhen. Weiters zielt die Maßnahme darauf ab, interessante Projekte in der Region zu identifizieren, diese sichtbar zu machen und im Idealfall das Projekt mittels Bürgerbeteiligung zu finanzieren.

Maßnahme 5:  GEM(MA) VORAN – die Gemeinde als Vorreiter
Ziel ist es die Vorbildwirkung der Gemeinden durch Vorzeigeprojekte sowie die Verankerung energetischer und ökologischer Mindeststandards in den Gemeinden zu stärken. Darüber hinaus soll die KEM als Multiplikator fungieren und gemeinsam mit den Gemeinden verfügbare Förderungen nutzen um zusätzliche Projekte umsetzen zu können und den Impact der KEM deutlich zu vergrößern.

Maßnahme 6: Schulprojekte
Ziel dieser Maßnahme ist es, Klimaschutz und die Energiewende in den Schulalltag zu integrieren – einerseits da der Klimawandel junge Menschen stärker betreffen wird, andererseits um SchülerInnen zu MultiplikatorInnen zu machen und Informationen zur Energiewende aus der Schule in die Haushalte zu tragen und dort umzusetzen.

Maßnahme 7: Nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum
Primäres Ziel ist die Forcierung klimaverträglicher Mobilität. Die Maßnahme zielt daher darauf ab, verschiedenste alternative Mobilitätsformen aufzuzeigen (Bewusstseinsbildung), diese in den Alltag der Bevölkerung zu integrieren und langfristig zu etablieren. Dazu sollen bestehende Barrieren abgebaut werden und Vorurteile gegenüber alternativer Mobilitätsformen aus dem Weg geräumt werden. Der motorisierte Individualverkehr soll reduziert oder zumindest ökologisiert werden.

Maßnahme 8: Energiegemeinschaften – Gemeinsam aktiv werden!
Ziel dieser Maßnahme es, Konzepte für Energiegemeinschaften für Gemeinden zu erarbeiten und im Zuge der Umsetzungsphase der KEM in ausgewählten Gemeinden auch tatsächlich umzusetzen. Darüber hinaus soll der Bekanntheitsgrad von Energiegemeinschaften erhöht werden, um spätere Umsetzungen zu erleichtern.

Maßnahme 9: Stromspeicher und Versorgungssicherheit
Ziel der Maßnahme ist in erster Linie die Bewusstseinsbildung in Bezug auf Stromspeicher sowie die Validierung der Machbarkeit eines Gemeinschaftsspeichers in einer Gemeinde. Darüber hinaus soll jedoch auch ein anwendbares Präventionskonzept für den Fall eines Blackouts für die Gemeinden erarbeitet werden um die Versorgungssicherheit durch lokale, erneuerbare Maßnahmen zu erhöhen.

Maßnahme 10: Wärmewende
Ziel dieser Maßnahme ist es, kommunale, private bzw. gewerbliche Gebäude, die noch mit Öl/Gas beheizt werden zu identifizieren und dieses Heizsysteme kurz- bzw. mittelfristig durch eine erneuerbare Wärmeversorgung zu ersetzen. Dies soll vor allem durch das Aufzeigen von Alternativen (Wärmepumpe, Biomasse, …), eine kompetente Beratung inkl. Unterstützung bei der Inanspruchnahme von Förderungen sowie das Aufzeigen der finanziellen Vorteile eines Umstiegs erfolgen.

Unsere Mission / Unsere Werte

Nähere Informationen zu diesem Programm: www.klimaundenergiemodellregionen.at